Neubau in Geneicken: Von nachhaltigem Bauen profitieren Umwelt und…
Mönchengladbach • Nachhaltiges Bauen ist nicht nur eine Forderung der Politik, sondern wird auch von Mietern immer häufiger nachgefragt. In Geneicken wurde im Sommer 2025 ein Haus mit 13 Wohneinheiten fertiggestellt, bei dessen Planung Nachhaltigkeit von Anfang an berücksichtigt wurde. Dies begann bereits bei der Wahl der Baustoffe und reichte bis zum fertig installierten Balkonkraftwerk für jede Wohnung.
Der Druck, energieeffizient zu wohnen, kommt heute nicht mehr nur aus der Politik. Angesichts stark gestiegener Energiekosten und eines wachsenden Umweltbewusstseins wird die Energieeffizienz einer Immobilie für Mieter immer wichtiger. Rund 50 Prozent der Wohnungssuchenden achten besonders auf gedämmte Wände, energiesparende Heizungen und gut isolierte Fenster. Knapp jeder zweite Mieter (45 Prozent) würde für eine energieeffiziente Wohnung sogar höhere Mietkosten akzeptieren. Dies geht aus dem Aareal Trendbarometer 2024 hervor, für das rund 5.000 Mieter und zusätzlich circa 150 Entscheider aus der Wohnungswirtschaft befragt wurden.
„Die Mieter wollen planbare Wohnkosten und weg von der sich jährlich erhöhenden CO2-Abgabe“, so die Erfahrung von Philipp Banken. Für ihn und seinen Projektpartner Michael Drilling war es daher von Anfang an klar, dass ihr gemeinsam geplanter Neubau den aktuellen Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht werden sollte. Sie entschieden sich, ihr in Geneicken realisiertes Haus in der Energieeffizienzklasse 40 zu bauen und das Mehrfamilienhaus nach dem BNG (Bewertungssystem Nachhaltige Gebäude) des BiRN (Bau-Institut für Ressourceneffizientes und Nachhaltiges Bauen) zertifizieren zu lassen. Die Zertifizierung umfasst alle wichtigen Planungs- und Bauschritte – von der Planungsphase bis zur Fertigstellung. Ziel ist es, nicht nur eine möglichst hohe Energieeffizienz zu erreichen, sondern auch die Qualitätsstandards beim Bau zu sichern, die zu erwartenden Wartungs- und Betriebskosten zu minimieren, die Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu ermitteln sowie die Widerstandsfähigkeit des Hauses gegenüber dem Klimawandel oder einer Ressourcenverknappung zu erhöhen.
Das hatte grundlegenden Einfluss auf das Haus von Philipp Banken und Michael Drilling: So kamen beispielsweise ausschließlich umweltfreundliche Baumaterialien zum Einsatz. Die Auswahl dieser Materialien zusammen mit den jeweiligen ortsansässigen Handwerksfirmen stellte sich als eine von vielen Herausforderungen heraus: „Ökologische Baustoffe sind für viele Handwerker noch Neuland. Es brauchte schon eine gewisse Hartnäckigkeit, damit in der Planungsphase bzw. den Ausschreibungsphasen für die einzelnen Gewerke auch tatsächlich nachhaltige Baustoffe ausgewählt wurden“, so die Erfahrung von Philipp Banken. Doch am Ende hat alles gut geklappt – heute erfüllt das Projekt die Kriterien des Umweltzeichens „Blauer Engel“.
Viele weitere Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Wohngebäude besonders nachhaltig ist: Die Trinkwasserqualität wird durch eine Enthärtungsanlage verbessert, das Dach ist mit Sedum begrünt und alle Wohnungen sind barrierefrei ausgeführt. Im Inneren wurden 32 abschließbare Fahrradstellplätze eingerichtet, außen eine Spielfläche. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 48 Kilowatt Peak montiert. Ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von 20 Kilowattstunden sorgt für einen möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil. Die 108 Solarmodule liefern Strom für den Allgemeinstrom, den Aufzug und die Wärmepumpe, die das Haus heizt und Warmwasser bereitstellt.
Die Wärmepumpe arbeitet mit dem besonders klimaschonenden Kältemittel R290 – das ist Propan. Es besitzt ausgezeichnete thermodynamische Eigenschaften, wodurch die Effizienz der Wärmepumpe erhöht wird (die Anlage erreicht eine hohe Leistungszahl von 5) und Stromkosten gespart werden. Zudem ist das Treibhauspotenzial von Propan im Vergleich zu konventionellen Kältemitteln erheblich geringer: Während R290 nur ein Potenzial von 3 aufweist, liegt das Potenzial von R32 bei 675.
Da sich ein Mieterstrommodell, bei dem die einzelnen Mieter den Strom vom Dach des Mehrfamilienhauses kaufen können, als zu aufwendig herausgestellt hat, entschieden sich die Bauherren, stattdessen einen Teil der Wohnungen zusätzlich mit einem Balkonkraftwerk auszurüsten. Mit der Leistung von 1.000 Watt kann ein Einpersonenhaushalt durchschnittlich bis zu 40 Prozent seines Strombedarfs decken[1].
Philipp Banken und Michael Drilling haben den Erfolg des nachhaltigen Bauens schwarz auf weiß: Die hohe Qualität und Nachhaltigkeit ihres Hauses können sie potenziellen Mietern jetzt mit dem BNG-Zertifikat nachweisen. Im Energieausweis wird das Gebäude zudem mit der Effizienzklasse A+ eingestuft – der Endenergiebedarf liegt bei äußerst niedrigen 13,8 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Energiebedarf neu gebauter Mehrfamilienhäuser in Deutschland liegt im Bereich von etwa 46 bis 53 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr[2].
Kein Wunder also, dass das nachhaltige Bauen auch vom Mietermarkt honoriert wurde: Noch vor der Fertigstellung im Sommer 2025 waren bereits 75 Prozent der Wohnungen vermietet. Für Philipp Banken ist das ein Ansporn, ein weiteres Projekt mit dem gleichen Standard zu planen: Ein neues Mehrfamilienhaus mit ebenfalls 13 Wohneinheiten ist in Planung und soll in Bonnenbroich entstehen.
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Ausgezeichnet nachhaltig: Das Mehrfamilienhaus ist BNG-zertifiziert und erfüllt die Kriterien des „Blauen Engel“. © Philipp Banken
Weitere Informationen:
Philipp Banken
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[1] Laut Stecker-Solar-Simulator der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin
[2] https://www.adac.de/rund-ums-haus/energie/spartipps/stromverbrauch-im-haushalt/
